Reiseführer zu den Reizen des ländlichen Mallorca

Es gibt so viele Möglichkeiten, Mallorca zu erleben, und Zafiro möchte Ihnen helfen, sie alle zu entdecken. Dieses Mal möchten wir Ihnen gern eine andere Art von Aufenthalt vorschlagen: einen Spaziergang durch das ländliche Mallorca, den weniger bekannten Teil der Insel.  

Dieser kurze Reiseführer führt Sie nicht nur an die berühmte Küste, sondern auch in das pulsierende Herz der Insel, wo die gepflasterten Straßen und schattigen Plätze der Städte und Dörfer im Landesinneren dazu einladen, die Gelassenheit der mediterranen Lebensart zu genießen. 

Index

1. Blühende Mandelbäume auf Mallorca 


2. Mallorquinische Olivenhaine


3. Die Mohnfelder von Pla de Mallorca


4. Traditionelle Architektur


5. Mallorquinische Weinberge und Weine


6. Der mallorquinische Küchengarten


7. Der traditionellen "matanzas“


8. Mallorquinischer Kräuterlikör


9. Landmärkte auf Mallorca 

Das ländliche Mallorca verfügt nicht über Sandstrände. Es ist ein Ort mit vielen Pfaden, schmalen Straßen, Landwirtschaft und schönen Landschaften. Diese natürliche Kulisse bildet den Hintergrund für die lebhaftesten Farben - von den rosa und weißen Blüten der blühenden Mandelbäume bis zum silbrigen Grün der Olivenhaine. In diesem Mosaik aus mediterranen Gemüse- und Obstgärten, uralten Olivenbäumen und Tälern, die ein Erbe aus einer anderen Zeit sind, beginnt unsere besondere Reise für Reisende, die auf dieser magischen Insel abschalten, sich inspirieren lassen und neu verlieben wollen.  

Blühende Mandelbäume auf Mallorca 

Im späten Januar und Februar lässt das milde Klima der Insel die Mandelbäume auf Mallorca blühen, was zu einem außergewöhnlichen und wunderschönen Anblick führt. Am Fuße der Berge der Serra de Tramuntana ist die Insel in einen weißen Teppich gehüllt, ein Anblick, der seit Jahrhunderten Künstler aus aller Welt inspiriert. Dazu gehört auch der katalanische Künstler Joan Mir Trinxet, der bedeutendste spanische Landschaftsmaler des Postimpressionismus und Liebhaber des ländlichen Mallorca. Oder der zeitgenössische Künstler Miquel Barcelo, der die Schönheit der mallorquinischen Mandelbäume in einigen seiner Werke sehr gut festgehalten hat. 

• Wo kann man sie sehen? 

Die Felder um Sóller und Bunyola sind die wichtigsten Mandelanbaugebiete. Um sie zu entdecken, müssen Sie keine bestimmte Route nehmen. Alle Nebenstraßen, die ins Zentrum der Insel (die Region Raiguer) oder ins Tramuntana-Gebirge führen, bringen Sie direkt zu ihnen.  

• Unsere Empfehlung 

Machen Sie das Beste aus Ihrem Aufenthalt und besuchen Sie einige der schönsten Aussichtspunkte Mallorcas, um diesen beeindruckenden Anblick von oben zu genießen. Der Puig de Randa (Llucmajor), die Einsiedelei von Bonany (Vilafranca de Bonany) oder die Wallfahrtskirche Sant Salvador (Felanitx) sind zum Beispiel perfekte Aussichtspunkte.  

Wenn Sie außerdem einen Spaziergang durch die Geschichte und Kultur Mallorcas machen möchten, empfehlen wir Ihnen die Finca de Raixa, ein wunderschönes mallorquinisches Landgut in Bunyola - ein Ort, an dem die Mandelbaumfelder auf einzigartige Weise mit der Geschichte der Insel verwoben sind. 

• Wussten Sie schon ...? 

Mandeln werden in zahlreichen beliebten Saucen, Füllungen, Eintöpfen oder Desserts verwendet, wie z. B. im "gató" oder den typischen herbstlichen "panellets"; und eine Mandelgranita eignet sich auch ideal, um sich im Sommer abzukühlen. 

Mallorquinische Olivenhaine 

Die mallorquinischen Olivenhaine sind lebendige Zeugen alter landwirtschaftlicher Traditionen, die tief in der Landschaft und Kultur der Insel verwurzelt sind. Diese Felder voller Olivenbäume stammen aus der Antike und gehen auf die Phönizier und Griechen zurück. Sie bilden eine grüne, silberne Decke, die von den sanften Hängen der Serra de Tramuntana bis hin zu den Ebenen reicht. In der Serra de Tramuntana wachsen die Olivenbäume auf uralten, terrassenförmig angelegten Feldern, die von den Landwirten in genialer Weise an das Terrain in den zerklüfteten Bergen mit Blick auf das Meer angepasst wurden- Sie bilden eine Kulturlandschaft, die von der UNESCO zum Weltkulturerbe erklärt wurde. Diese Terrassen tragen nicht nur dazu bei, die Bodenerosion zu verhindern und die Erträge in diesem schwierigen Terrain zu maximieren, sie bieten auch einen der schönsten Ausblicke auf Mallorca.  

In den flacheren Teilen der Insel nehmen die Olivenhaine große Felder ein, die dem Land eine beruhigende, heitere Schönheit verleihen. Der gewundene, robuste Stamm jedes Baumes erzählt eine Geschichte über das Überleben, die Anpassung und die Kontinuität. Die Bäume bringen Jahr für Jahr in der Hitze der mediterranen Sonne die Oliven hervor, aus denen das native Olivenöl extra mit unvergleichlichem Geschmack und Qualität gewonnen wird.  

Dieses flüssige Gold steht im Mittelpunkt der mallorquinischen Küche und ist ein Symbol für den natürlichen und kulturellen Reichtum der Insel. Die einheimischen Sorten Mallorquina und Empeltre haben einen fruchtigen und weichen Geschmack mit einem Hauch von Mandeln und sind eine schmackhafte Überraschung für jede Art von Zubereitung.  

• Wussten Sie schon ...? 

Im Dorf Caimari, etwa 20 Minuten von Sa Pobla entfernt, können Sie das Ölmühlenmuseum Sa Tafona de Caimari besichtigen, in dem das Öl noch von Hand aus den Oliven gewonnen wird, die von den Bäumen rund um dieses schöne Dorf am Fuße des Tramuntana-Gebirges geerntet werden. 

• Unsere Empfehlung 

Nehmen Sie an einer Olivenölverkostung auf der Insel teil und besuchen Sie einige der Olivenölhersteller in der Region Binissalem und im Tal von Sóller. Sie werden von der Qualität und Vielfalt der Öle begeistert sein, die mit großer Sorgfalt und unter Einsatz nachhaltiger Anbautechniken hergestellt werden. 

Die Mohnfelder von Pla de Mallorca 

Ein weiteres idyllisches Bild, das das Inselinnere bietet, sind die Mohnfelder von Pla de Mallorca. Das leuchtende Rot der Mohnblumen bringt die Landschaft zum Vibrieren und schafft eine Kulisse, die so schön ist, dass man einen gut aufgeladenen Kamera-Akku braucht. Fotos von dieser roten Decke, die die Felder überzieht, zu machen, gehört zu den Dingen, die man im Frühling auf Mallorca einfach tun muss.  

• Wo kann man sie sehen? 

Wir empfehlen Ihnen, die gesamte Pla-Region zu erkunden und kleine, reizende Orte wie Muro, Petra, Santa Margalida, Sencelles, Costitx oder Sineu zu besuchen. In den Außenbezirken der Stadt können Sie ausgedehnte grüne Felder bestaunen, die mit großen Flächen von intensivem Rot durchsetzt sind, welches einen schönen Kontrast zum blauen Frühlingshimmel bildet. 

Traditionelle Architektur 

Die traditionellen mallorquinischen Häuser nehmen Sie mit auf eine Reise in die Seele der Insel, wo jede Steinmauer und jeder Holzbalken eine Geschichte aus vergangenen Zeiten erzählt. Sie sind berühmt für ihre ikonischen Fensterläden, die in ganz Spanien als "mallorquinas" bekannt sind, und ein zeitloses Symbol der lokalen Architektur.  

Die traditionellen Steinmauern und die hölzernen Deckenbalken verleihen den Häusern Robustheit und Frische, aber auch einen einzigartigen, unverwechselbaren Charme. Die Architektur variiert je nach Ortschaft, wobei die Häuser in den Bergen der Serra de Tramuntana einen anderen Stil aufweisen als die Häuser im Flachland. Dort haben eine eher landwirtschaftliche Lebensweise und Viehzucht zu größeren Häusern mit Anbauten geführt, die früher als Ställe sowie für andere typische Aufgaben des Landlebens genutzt wurden. 

• Wo kann man sie sehen? 

Sie werden die kleinen Reihenhäuser lieben, die Sie in jeder Stadt und jedem Dorf Mallorcas finden können. Oft stehen sie so dicht beieinander, dass sie wie eine Filmkulisse wirken. Wenn Sie die luxuriösesten und vornehmsten Exemplare sehen möchten, können Sie in Palma einen schönen Spaziergang um die zahlreichen kleinen Paläste der Stadt mit ihren majestätischen Innenhöfen machen. Im Inselinneren befinden sich die als "possessións" bekannten Landhäuser. Viele dieser Gebäude sind Teil des kulturellen Erbes von Städten wie Sa Pobla und ermöglichen es Ihnen, die Geschichte der Insel, ihre alten Traditionen und ihre Lebensweise zu erkunden.  

Mallorquinische Weinberge und Weine  

Am Ende des Sommers, wenn der Herbst auf der Insel Einzug hält, bedeckt eine goldene Decke praktisch das gesamte Landesinnere von Mallorca. Die Weizenfelder und die Blätter in den Weinbergen kündigen eine der am tiefsten verwurzelten Traditionen im Landesinneren an: die "vermar" (die Weinlese).  

Mallorcas Weinbautradition reicht bis in die Römerzeit zurück und findet heute in der DO Binissalem und der DO Pla i Levante ihren höchsten Ausdruck. Hier entstehen einzigartige Qualitätsweine, die durch das mediterrane Klima, die Höhenlage und die Beschaffenheit des Bodens geprägt sind. Die Entdeckung der einheimischen Rebsorten (Manto Negro, Caller und Prensal Blanc) ist eine gute Möglichkeit, mehr über die Leidenschaft von Generationen mallorquinischer Winzer zu erfahren. 

• Wussten Sie schon ...? 

Einer der Orte mit der längsten Geschichte des Weinbaus ist Binissalem, im Zentrum der Insel, etwa 20 Minuten mit dem Auto von Palma und Sa Pobla entfernt. Es ist nicht nur eine schöne Stadt, sondern auch der Ort, an dem die Weinlese zu einem riesigen Fest wird. Von Mitte bis Ende September feiert die ganze Stadt die Weinlese. Auf dem Fest werden der Wein und die lokale Küche vorgestellt, darunter ein sehr beliebtes Abendessen mit "vermar"-Nudeln auf der Straße. Wenn Sie die Gelegenheit haben, sollten Sie auch das jährliche Weinfest von Binissalem besuchen, das ebenfalls zu dieser Zeit stattfindet. Diese Veranstaltung ist eine Ode an diesen Teil des ländlichen Mallorcas, mit Verkostungen, Tänzen und sogar einem Traubenkrieg. 

• Unsere Empfehlung 

Probieren Sie unbedingt die traditionell gereiften Rotweine und die jungen Weißweine und unternehmen Sie einen Rundgang durch die Felder oder die berühmtesten Weinkellereien, um die Geheimnisse des Herstellungsprozesses kennenzulernen. Sie werden die Persönlichkeit von Weinen wie einem Reserva Veritas 2007 oder einem Pedra de Binissalem Negre 2011 aus der historischen Kellerei José Luis Ferrer lieben. Oder einen Private Reserve 2010 oder einen Macia Batle 1856 vom Weingut Macià Batle, einer der größten der Insel. 

Der mallorquinische Küchengarten 

In den Gemüse- und Obstgärten Mallorcas wachsen die Zutaten für eine echte Mittelmeerdiät. Städte wie Sa Pobla, Campanet, Mancor de la Vall oder Muro sind von Feldern mit Gemüse aller Art umgeben, die je nach Jahreszeit einzigartige und sehr unterschiedliche Landschaften schaffen. Die Artischocken-, Mangold- und Wassermelonenfelder zum Beispiel sind spektakulär! 

• Wussten Sie schon ...? 

Sa Pobla ist einer der wenigen Orte in Spanien, die eine doppelte Kartoffelernte einfahren können, von denen eine fast vollständig nach Großbritannien geliefert wird. Das liegt daran, dass es sich um eine Stadt mit viel Grundwasser handelt, sodass die Felder die perfekte Feuchtigkeit für den Anbau für jede Art von Gemüse und Pflanzen bieten. 

Der traditionellen "matanzas"

Das ländliche Mallorca ist voll von Traditionen und Bräuchen, die auf fast vergessene Zeiten zurückgehen, als nur Mallorquiner auf der Insel lebten und kaum jemand zu Besuch kam. Eine dieser Traditionen waren die „matanzas", das Schlachten eines Schweins, das eine Familie das ganze Jahr über gemästet hatte.  

Früher versammelten sich bei den „matanzas" die ganze Familie und die Nachbarn unter einem Dach und bereiteten gemeinsam typisch mallorquinische Wurstwaren zu, darunter „sobrasada", butifarra" und „camaiot". Die Sobrasada aus "porc negre", einer einheimischen schwarzen Schweinerasse, ist seit jeher Teil der mallorquinischen Kultur und eine der schmackhaftesten Wurstsorten. 

• Wussten Sie schon ...? 

Obwohl die „matanzas" im gesamten Inselinneren stattfinden, sind diejenigen in Orten wie Llucmajor und Sineu, im Zentrum der Insel, besonders berühmt, was sie zu den besten Orten für traditionelle Schweinefleischgerichte macht. 

Mallorquinischer Kräuterlikör 

Als Aperitif oder Digestif gibt es nichts Besseres als den lokalen Kräuterlikör (Herbes de Mallorca), der aus Zitronenverbene, Kamille, Orangenbaumblättern, Zitronenbaumblättern, Rosmarin, Zitronenmelisse und Fenchel hergestellt wird. Er ist das ganze Jahr über in den Geschäften zu finden. Und wenn Sie ihn selbst herstellen möchten, besuchen Sie die Region Sóller und machen einen Spaziergang durch das Gebirge Serra de Tramuntana, das voller Felder und Obstgärten ist, in denen diese Kräuter zu finden sind. 

• Wussten Sie schon...? 

Dieser kultige süße, trockene oder gemischte Likör wurde zuerst in den Klöstern Mallorcas hergestellt, wie z. B. in Lluc, wo die Mönche Experten in Botanik waren und das Getränk zur Linderung von Verdauungsstörungen herstellten. 

Landmärkte auf Mallorca 

Um sich wirklich wie ein Teil des täglichen Lebens in den mallorquinischen Städten und Dörfern zu fühlen, muss man einen der Landmärkte besuchen. Einzigartige, sehr lebendige Veranstaltungen, auf denen Einheimischen und Besuchern fantastische lokale Produkte angeboten werden. Von Orangen und Zitronen aus dem Tal von Sóller bis hin zu Lämmern, Obst und Gemüse aus den Ebenen um Campos, oder Olivenöl aus den Hainen hinter den Trockenmauern der Sierra de Tramontana. 

• Wohin gehen? 

Einer der Märkte auf Mallorca, der seinen traditionellen, authentischen Stil am besten bewahrt hat, ist der jeden Mittwoch in Sineu stattfindende Wochenmarkt. Er ist einer der ältesten Landmärkte Mallorcas und ein großartiges Schaufenster für handwerkliche Inselprodukte (Käse, Öl, Wein, Wurstwaren usw.). Das Besondere an diesem Markt ist auch, dass er einer der wenigen Märkte ist, auf denen noch Nutztiere, Kunsthandwerk und Pflanzen verkauft werden.  

Ein weiterer beliebter ländlicher Markt findet in Inca im Herzen der Insel statt, einem Ort, in dem auch hervorragende „sobrasada" und Lederwaren hergestellt werden. Der Markt findet donnerstags statt und ist die perfekte Gelegenheit, um sich mit lokalen Köstlichkeiten einzudecken oder originelle Geschenke während eines Besuchs auf Mallorca zu kaufen.